"Wir werden uns der Diskussion um das Fällen von Bäumen nicht verschließen", kritisiert der CDU-Fraktionsvorsitzende Holger Hachenburger das "Hin und Her zwischen Bürgermeisterin und BUND" in den sozialen Medien. Stattdessen wolle er die offenen Punkte auf eine Parlamentsebene hieven. Im Fokus steht dabei der Sachstand zum beauftragten Baumkataster als Teil einer Anfrage in der kommenden Stadtverordnetenversammlung. Er verspreche sich davon, dass die hier gewonnene Expertise in Zusammenarbeit mit den städtischen Mitarbeitern zielführender ist und Emotionen aus der Debatte nimmt. So werde nach dem Anforderungskatalog des beauftragten Unternehmens gefragt, wann ein erster Entwurf vorliege und wie das Dokument künftig proaktiv die Beurteilung zum Erhalt gefährdeter Bäume unterstützen soll. In weiteren Anfragen möchte die CDU klären, wie der Schützensee wieder vermehrt für Veranstaltungen genutzt und der Einsatz des Ordnungsdienstes optimiert werden kann.

Über einen Prüfauftrag sollen zudem die Voraussetzungen für den Anbau eines Kollegraums an die Sport- und Festhalle zur Sprache gebracht werden. Diese verfügt als einziges Bürgerhaus auf keine solche Rückzugsmöglichkeit für Vereine. Dabei wird der Magistrat gebeten, die Kosten einzelner Standorte und Raumkonzepte beziffern. Allerdings würden die bisher besprochenen Lösungsansätze zusätzliche Fragen aufwerfen. „Auch erfordern baurechtliche Vorgaben einen ungehinderten Zugang zu den Toiletten“ ergänzt Hachenburger und analysiert: Ein Anbau seitlich des Pelletlagers minimiere die Aufenthaltsqualität der Grünfläche, ein Standort auf dem Parkplatz reduziere Parkflächen und den Platz für Freiluftaktivitäten gleichermaßen. Insofern müssen diese Fragen mit möglichen Nutzern vorab geklärt werden. Dabei konterte der Fraktionschef bereits möglichen Bedenken, der Antrag käme zu spät. "Wir haben seit 2017 versucht, den Anbau einzutüten, sind jedoch immer wieder auf Probleme wie zuletzt mit negativen Auswirkungen auf bestehende Förderbescheide gestoßen." Jetzt könnten die erforderlichen Vorarbeiten zu einer fundierten Entscheidungsgrundlage in Angriff genommen werden.

"Das Feiern im Grünen mit See-Ambiente sollte auch in Reichelsheim möglich sein", sagen die Fraktionsmitglieder Leon-Clemens und Maria-Carlotta Sehrt. Deshalb möchte die CDU die Hintergründe ergründen, ob und warum es derzeit besonders in den Abendstunden einen Veranstaltungstop gibt. Ziel sei es, „eine Rechtsgrundlage für künftige Ereignisse wie den Mittelaltermarkt oder einen Abendevent zu schaffen, ohne Hunderte von Gästen auszugrenzen, die locker und entspannt feiern wollen.“

Nach dem Start der Ordnungspolizei hatte sich die CDU etwas mehr Fingerspitzengefühl gewünscht. Bis dato sei ihrer Ansicht nach auch nicht verständlich definiert, welche Ordnungswidrigkeiten über Parkverstöße hinaus in deren Aufgabenbereich fallen und wie der freiwillige Polizeidienst die Aufgaben der Ordnungshüter effizient unterstützen soll. Dies diene der Transparenz und damit der "Kundenfreundlichkeit". In Echzell wurden bei einer Verkehrskontrolle kostenlose Verbandskästen statt Knöllchen verteilt. Eine Anregung, das positive Image Reichelsheim um einen Baustein zu ergänzen.

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