"Der Standort Wäldchen ist Geschichte, dies ist die feste Überzeugung der CDU-Fraktion“, beurteilt der Fraktionsvorsitzende Holger Hachenburger die Möglichkeiten einer schnellen und nachhaltigen Lösung für einen Kita-Neubau in Reichelsheim. Seine Folgerung: “Wer ernsthaft eine zügige Umsetzung des für Eltern und Kindern dringend erforderlichen Bauprojekts anstrebt, der sollte jetzt alternative Standorte in Erwägung ziehen.“ Als Beispiele nannte er den gegenüberliegenden Alten Sportplatz oder die Freifläche neben dem Rathaus.

Zuvor hatte eine Fraktionsgruppe unter dem stellvertretenden Vorsitzenden León-Clemens Sehrt den Sachstand nach der Stellungnahme des Magistrats zu schriftlichen Anfragen von CDU und FW analysiert und eine Neubewertung vorgenommen. Unbestritten stehe nun fest, dass es sich bei dem geplanten Standort um einen „Wald“ im Sinne des Bundeswaldgesetzes und nicht nur um ein Wäldchen handelt.

Dabei problematisieren die Christdemokraten nicht die vermehrten Auflagen wie eine aufwendigere Bauleitplanung, die zusätzliche Umweltprüfung oder den Ausweis von Ausgleichsflächen mit adäquatem Artenschutz. Sorgen bereite der Fraktion die zu erwartenden Klagen. Die CDU teile nicht die Position der Bürgermeisterin, die von Normenkontrollklagen mit einem lediglich formellen Charakter spreche. “Hier regiert das Prinzip Hoffnung“, vermutet Hachenburger und verweist auf Beispiele aus der unmittelbaren Umgebung. “Wir laufen Gefahr, das hier eine neue unendliche Geschichte auf dem Rücken vieler Kinder und Eltern geschrieben wird.“

Zudem bestehe die Gefahr, dass die Kosten aus dem Ruder laufen. Die bisher kalkulierten 6,6 Millionen € dürften sich mit zunehmender Verzögerung weiter verteuern. Dem gelte es mit einem robusten Konzept entgegen zu steuern. Die CDU habe 2017 schweren Herzens für den Standort Wäldchen gestimmt, da alle Alternativen als ungeeignet ausgewiesen wurden und von der Klassifizierung als Wäldchen auszugehen war.

2020 und 2021 beantragte die Fraktion eine Neubewertung des Standorts Alter Sportplatz und brachte die Idee eines Multifunktionsgebäudes in Kombination mit der Mehrzweckhalle ins Spiel. “Beide Male zeigte die Verwaltung mit dem Daumen nach unten“, blickt Hachenburger gleichzeitig zurück und nach vorn: Eine Fraktion müsse die Größe besitzen, bei einer veränderten Sachlage einmal gefasste Beschlüsse zu revidieren. “Diese Größe besitzt die CDU.“

An Spekulationen der Freien Wähler, die SPD würde das ohnehin nicht vorhandene Geld auf Kosten von Kindern und Eltern für Wahlversprechen in Beienheim verplanen, werde man sich nicht beteiligen. “Wir gehen davon aus, dass alle Fraktionen den dringenden Bedarf eines Neubaus erkennen und diesen umgehend in Angriff nehmen.“, konstatiert die CDU mit der Schlussfolgerung: “Einmal kurz innehalten und mit einem neuen Standort in die Offensive gehen.“

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